Im Jahr 1986 war der Wasserspiegel des Sees Genezareth in Israel so niedrig, dass der Grund sichtbar wurde. Zwei junge Männer entdeckten auf einem Spaziergang am Ufer südlich des Kibbuz Ginosar die Umrisse eines gesunkenen Bootes. Das Boot konnte geborgen werden. Archäologen datieren es in die Zeit zwischen 100 v. Chr. und 70 n. Chr. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem See Genezareth zur Zeit Jesu gefahren und wird deshalb „Jesusboot" genannt. Der Bootsrest war aus einem Eichenrahmen und Zedernplanken gebaut, hatte vier Riemen, ein Seitenruder und ein viereckiges Rahsegel. Wahrscheinlich wurde es zum Fischfang eingesetzt, war aber auch dazu geeignet, Personen und Güter zu transportieren. Mit seiner Größe von etwa 9,25 m mal 3,00 m konnte es etwa15 Passagiere, einschließlich einer fünfköpfigen Besatzung, und Ladung aufnehmen.
Auf der Flensburger Museumswerft ist 2010 für uns ein solches Boot in schwimmfähiger Ausführung rekonstruiert worden, auf dem seither erlebnispädagogische Fahrten auf der Schlei angeboten werden. Die vielen See- und Meeresgeschichten der Bibel können dabei Kindern und Erwachsenen anschaulich nahe gebracht werden.
Wo liegt das Boot? Hier können Sie einsehen, wo sich das Schleswiger Jesusboot in der Zeit von Mai bis Oktober normalerweise befindet.
Im Jahr 2012 entstand während des Besuches von Küstern im Bibelzentrum ein Imagefilm von Sven Schmidt aus dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, der einen Eindruck von der Arbeit mit dem Jesusboot vermittelt.